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Große Resonanz auf Patenschaftsvertrag mit dem Coppelpark

Nachdem die Solinger Morgenpost bereits über die Übernahme der Patenschaft des Coppelparks durch unseren Verein berichtete, veröffentlichten nun auch das Solinger Tageblatt und das Solingen Magazin einen Artikel. Wir freuen uns über die tolle Resonanz, die vielen positiven Zuschriften und bedanken uns für die gelungenen Artikel bei Herrn Bastian Glumm (Solingen Magazin) und Herrn Timo Lemmer (Solinger Tageblatt). 

Junge Kräfte pflegen den Coppel-Park – „Wir in der Hasseldelle“ hat Patenschaftsvertrag mit der Stadt unterschrieben

von Timo Lemmer (Solinger Tageblatt, 21.03.2021)

„Im Gustav-Coppel-Park in Solingen Mitte arbeiten junge Solinger an der Zukunft: an ihrer eigenen und der des Parks gleichermaßen. Das ist die Idee hinter der Initiative des Vereins „Wir in der Hasseldelle“, der die Pflege der Grünanlage zwischen Hippergrund und Wupperstraße übernommen hat. Durchgeführt werden die anfallenden Arbeiten von Teilnehmern der Aquaris-Maßnahme. Der Verein ist Träger des Projekts in Zusammenarbeit mit dem Kommunalen Jobcenter.

Christian Petschke und Andreas Kratz sind die Verantwortlichen vom Quartiersverein: „Im Aquaris-Projekt sind junge Leute, die in der Regel unter 25 Jahre alt sind und häufig Brüche in ihrem Leben hatten. Sie haben daher schlechte Startchancen ins Berufsleben. Mit Aquaris eröffnen wir Perspektiven und Entwicklungschancen.“

Der Coppelpark ©Christian Petschke – Wir in der Hasseldelle e.V.

ie jungen Teilnehmer, die vom Jobcenter zugewiesen werden, sind ohnehin schon seit Jahren in die Arbeit rund um die Hasseldelle eingebunden. Nun ist also noch der nahe Park hinzugekommen. „Der Vorgängerverein hat uns den Park in sehr gutem Zustand übergeben“, sagt Petschke, während einige junge Arbeitskräfte Äste zerkleinern und wegbringen. „Die Tätigkeit hier dazuzunehmen, war sinnvoll, weil sich hier eine Menge geeignete Aufgaben bieten.“

Solingen: Anleitung zur Pflege kommt von Gartenlandschaftsbauer

Petschke ist auch zweiter Vorsitzender von „Wir in der Hasseldelle“: Er findet, dass die eingebundenen Heranwachsenden einen echten Mehrwert für die Quartiersarbeit liefern. Sein Kollege Kratz ist als gelernter Gartenlandschaftsbauer dafür zuständig, die praktische Anleitung zu übernehmen. „Die aktuelle Truppe funktioniert sehr gut“, sagt er. Die Zusammensetzung sei jedes Jahr eine Art „Schicksalsgemeinschaft“: „In diesem Jahr haben wir eine motivierte Gruppe, die sich auch untereinander gut versteht.“

Auf maximal 30 Stunden pro Woche ist die Maßnahme ausgelegt, für die es jedes Jahr 14 Plätze gibt – aktuell sind 7 vergeben, was auch mit Corona zu tun hat. Petschke, 52 Jahre alt, und Kratz, 50, betreuen die Teilnehmer dabei eng. Ihnen gelingt es, „ein Umfeld zu schaffen, in dem soziale Kompetenzen gefördert werden“.

Sie freuen sich darauf, in Zukunft als Team „einen eigenen Fußabdruck zu hinterlassen“. Denn neben den regulär anfallenden Arbeiten in der mehr als 50 000 Quadratmeter großen Grünanlage, die am Jahreszyklus hängen, sollen eigene Ideen entwickelt und umgesetzt werden. Die vorherigen Pfleger haben beispielsweise bunte Parkbänke installiert.

Coppelpark soll insektenfreundlich werden

Erste Idee aus dem Team: Den Park insektenfreundlich gestalten. Hier könne man sich vorstellen, auf den Stadtdienst Natur und Umwelt zuzugehen und gemeinsam ein Konzept zu erarbeiten: „Die Verzahnung in Solingen ist schon etwas Besonderes, wenn man von Kollegen aus anderen Städten hört“, so Petschke. „Außerdem können wir uns vorstellen“, sagt Petschke, als eine Kindergarten-Gruppe vorbeiläuft, „Naturlehrbahnen zu installieren, damit der Park stärker mit der Umgebung in Kontakt kommt.“ Zu den täglichen Arbeiten gehört darüber hinaus das Sauberhalten, ständiges Müllentfernen und das Freiräumen der Wege: Zu tun gibt es genug.

„Das Arbeitsfeld hier ist schon ganz nah dran an einem Ausbildungsberuf“, haben die beiden Verantwortlichen dabei nicht nur für den Park eine Zukunftsvision, sondern auch für ihre Maßnahme: Die Hoffnung ist, in der Zukunft auch selbst ausbilden zu dürfen. Faustpfand dabei: Den Umgang mit zum Teil schwierigeren Hintergründen haben sie über Jahre verfeinert. Denn das Projekt Aquaris gibt es mit verschiedenen Anpassungen bereits seit 2002. Petschke bilanziert bescheiden: „Das Projekt läuft mit gewissem Erfolg. Das sehen wir nicht zuletzt an Teilnehmern, die uns auch nach Jahren noch besuchen. Für viele war es ein Anstoß für weitere Entwicklungen.“

Ehrenamt

Über zehn Jahre pflegten Ehrenamtler des inzwischen aufgelösten Vereins „Lebenswertes Solingen“ den Park. Seit längerem hat „Wir in der Hasseldelle“ dabei immer mal wieder Hilfestellung geleistet – zum Beispiel, als die Wasserqualität im Teich verbessert werden sollte. Christian Petschke: „Den Verein haben wir vor neun Jahren im Rahmen des Agenda-Preises kennengelernt, fanden die Idee damals schon unterstützenswert und haben in der Folge zusammengearbeitet.“ Der neue Patenschaftsvertrag mit der Stadt läuft seit 1. Februar, für zunächst ein Jahr.“

Copyright: Solinger Tageblatt, 21.03.2021. Texte und Fotos aus dem Solinger Tageblatt sind urheberrechtlich geschützt. Weiterverwendung nur mit schriftlicher Genehmigung der Redaktion“)


„Wir in der Hasseldelle“ übernimmt Patenschaft für den Coppelpark

Von Bastian Glumm (Solingen Magazin, 23.03.2021)

Der Coppelpark wird seit Februar vom Verein „Wir in der Hasseldelle“ gepflegt. Der Nachbarschaftsverein unterschrieb einen entsprechenden Patenschaftsvertrag mit der Stadt Solingen und tritt somit die Nachfolge vom Verein „Lebenswertes Solingen“ an, die den Park in der City zehn Jahre lange pflegten. „Als Vereine haben wir uns bei der Agenda-Preisverleihung kennengelernt und schon zu diesem Zeitpunkt stand fest, dass wir mit unserer Beschäftigungsmaßnahme bei Bedarf auch unterstützen würden“, erinnert sich Christian Petschke vom Verein „Wir in der Hasseldelle“. Schließlich übernahm der Nachbarschaftsverein die Pflege des rund 50.000 Quadratmeter großen Areals zwischen Wupperstraße und Hippergrund.

Junge Menschen in Beschäftigung bringen

Der Verein „Wir in der Hassedelle“ ist Träger einer Beschäftigungsmaßnahme und bekommt über das Jobcenter Teilnehmerinnen und Teilnehmer zugewiesen. Diese kommen jetzt auch im Coppelpark zum Einsatz. „Wir sind für die Inhalte der Beschäftigung im Rahmen der gesetzlichen Vorgaben verantwortlich. Ein Teil der Idee war, diese Art der Beschäftigung aufzuwerten, indem wir uns näher an einem bestimmten Berufsfeld orientieren“, zeigt Christian Petschke auf.

Junge Menschen will man auf diese Weise an den Beruf des Garten- und Landschaftsbauers heranführen und so auch eine klarere Perspektive mitgeben. „Gartenarbeit ist eine sinnstiftende Arbeit, das Ergebnis sieht man ganz klar“, macht Petschke deutlich.

Verein sorgt für Sauberkeit im Coppelpark

Im Rahmen des Projektes „Aquaris“ bietet der Verein „Wir in der Hasseldelle“ bereits seit 2005 jungen Menschen, über das Jobcenter vermittelt, in der Nachbarschaft Beschäftigungsangebote. Diese werden jetzt auf den Coppelpark ausgeweitet. „Im Rahmen der Patenschaft tragen wir dafür Sorge, dass beispielsweise die Gehwege sauber sind und auch die Ansehnlichkeit des Parks entsprechend gewahrt bleibt. Bei notwendigen Arbeiten an Bäumen informieren wir die Stadtverwaltung, den Rückschnitt an den Gehwegen führen wir selbst durch“, erläutert Christian Petschke. Auch einfache Mäharbeiten werden vom Verein durchgeführt. Zudem behält man stets ein wachsames Auge auf mögliche Vandalismusschäden sowie wilde Müllkippen.

Kümmern sich seit Februar um die Pflege des Coppelparks: v.li. Praxisanleiter Andreas Kratz, Maßnahme-Teilnehmerin Michelle Felder und Projektleiter Christian Petschke vom Verein „Wir in der Hasseldelle“. (Foto: © Bastian Glumm)

Die Patenschaft des Vereins für den Coppelpark ist zunächst jährlich veranschlagt, allerdings immer mit der Option auf Verlängerung. Immer davon abhängig, ob die Kooperation mit dem Jobcenter wie gehabt weitergeht. So oder so richtet sich „Wir in der Hasseldelle“ auf ein längerfristiges Engagement im Park ein. „Es geht hier auch um bürgerschaftliches Engagement“, so Petschke weiter. Deshalb sollen künftig Anwohnerinnen und Anwohner, aber auch Kitas und Schulen aktiv in die Gestaltung des Parks mit einbezogen werden. Spätestens nach Corona sollen auch kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen im Park stattfinden.

Auf lange Sicht Ausbildungsangebot umsetzen

Der Park sei eine wichtige Naherholungsfläche nicht nur für die Solingerinnen und Solinger aus der direkten Nachbarschaft. „Man muss ja nur mal schauen, was hier so los ist, wenn die Sonne scheint und das Wetter gut ist“, freut sich Landschaftsgärtner und Praxisanleiter Andreas Kratz vom Verein „Wir in der Hasseldelle“. Auf lange Sicht würde man gerne irgendwann einmal sogar zum Garten- und Landschaftsbauers ausbilden können. Aber das ist noch Zukunftsmusik.

Für Michelle Felder jedoch auch ein Stückweit Perspektive. Die 23-Jährige ist seit 2018 im „Aquaris“-Programm. „Ich bekomme in meinen Tagesablauf Struktur. Ich muss draußen sein, ich brauche die frische Luft. Sehr gerne würde ich sogar auch eine Ausbildung machen, die draußen stattfindet“, sagt die junge Frau.